UX & Webdesign

Ansatzpunkte für die schlanke Projektkommunikation

Bei einem aktuellen Auftrag bin ich dabei, die Zeitaufwände haarklein zu dokumentieren. Vielleicht auch etwas ausführlicher als sonst. Aber ich interessiere mich für bestimmte Aspekte der Projektkalkulation, um für zukünftige Projekte dazulernen zu können.

Ich habe es dabei v.a. auf die Aufwände für Kommunikation mit dem Kunden abgesehen. Aufwände für den Mailverkehr und Telefonate. Aufwände, die bei der Projektkalkulation – würde ich mal behaupten – oft unterschätzt werden.

Im konkreten Beispiel haben sich bisher 30 Stunden Gesamtaufwand ergeben. Knapp 4 Stunden sind für die Kommunikation mit dem Kunden draufgegangen. Also rund 13% für Kommunikation im Projekt. Wohlgemerkt ein 1:1 Projekt. Ein Kunde, ein Auftragnehmer.

Mir kommt das noch eine Spur zu viel vor und mein Ziel für kommende Projekte wäre, diesen Posten auf unter 10% zu drücken.

Es ist allerdings darauf zu achten, die Kommunikation nicht zu vernachlässigen. Ganz ohne das persönliche Gespräch oder die Mail zwischendurch geht es dann auch wieder nicht. Denn gute Kommunikation hat nämlich auch einen positiven Einfluss auf den Projekterfolg.

Kommunikation ist Arbeitszeit ist Projektaufwand

Bei der Kalkulation eines Projektes ist die Kommunikation fester Bestandteil. In Angeboten findet man diese nicht unbedingt direkt. Sie ist Bestandteil von Angebotspositionen wie z.B. „Projektmanagement-Aufwand“. Oder man hat eine Pauschale, die grundsätzlich draufgeschlagen wird und so in allen Positionen berücksichtigt ist.

D.h. wir müssen entsprechend Aufwände bei der Angebotskalkulation berücksichtigen. Aber auf der anderen Seite müssen wir als Anbieter auch an uns bzw. einer bestmöglichen Kommunikation arbeiten. Schätze ich also 30 Stunden Umsetzungsaufwand (inkl. Konzeption und Beratung), dann schlage ich etwa 4 Stunden drauf (13% aus obigem Beispiel).

Laut meinem oben formulierten Ziel möchte ich aber auf 10% oder darunter kommen. Also 3 Stunden für Kommunikation. Und ich denke, dass sich durch die Berücksichtigung einiger Grundregeln auch die 3-4% rausholen lassen. Ich berechne dann zwar eine Stunde weniger, biete aber auf der anderen Seite vielleicht ganz einfach einen besseren Service und kann einen besseren Preis machen. Gerade dann, wenn meine Kommunikation zielgerichtet und geordnet beim Kunden ankommt.

(Persönliche) Ansatzpunkte für bessere Kommunikation

Ich habe mir ein paar Ansatzpunkte identifiziert, die mir dabei behilflich sein können, zukünftig noch effizienter mit den Kunden zu kommunizieren:

Anfragen gesammelt beantworten: Gerade in der Endphase eines Projekts treten immer wieder Fragen auf oder den Kunden fallen noch kleine Fehler auf. Gerade kleinere Fehler treten oft an verschiedenen Stellen auf, werden aber im Prinzip durch das gleiche Problem verursacht. Daher lohnt es sich, die Anfragen erst mal etwas abzuwarten und dann später strukturiert zu beantworten. Am besten man einigt sich auf ein solches Vorgehen (Fehler beobachten, sammeln, dann Bugfixing)

Eher mal zum Telefon greifen: Ich habe mir angewöhnt, dass ich eine Frage, deren Antwort per Mail voraussichtlich länger als 3-4 Sätze werden wird, lieber gleich per Telefon beantworte.

So viel Erklärungen wie nötig: Ich neige manchmal dazu, Fragen etwas ausführlich zu beantworten. Zwei Probleme: Erstens schreibe ich dann mehr und damit länger. Zweitens kann es passieren, dass ich den Kunden mit allzu ausführlichen fachspezifischen Erläuterungen verwirre.

Kommunikation hat natürlich noch weitere Aspekte. Im größeren Rahmen, also nicht dem kleinen 1:1 Projekt, sind es dann v.a. auch Meetings von Projektteams, die als großer Zeitfresser zu berücksichtigen sind. In solchen Fällen kann der Kommunikationsaufwand durchaus auch mal höher ausfallen.

Nach ein wenig Recherche stelle ich fest, dass es doch einiges an Tipps zum Thema und Ansatzpunkte für Verbesserungen gibt. Daher gibt’s zum Abschluss noch ein paar Links zum Thema schlanke und effiziente Projektkommunikation.

Links zur schlanken Projektkommunikation

Und nicht vergessen. Auch die Projekt-Deliverables und Dokumentation können ein Ansatzpunkt für die bessere Kommunikation sein. Ich habe das mal am Beispiel Scribbles bzw. Skizzen beschrieben: Scribbles erzählen mehr als tausend Worte